INTENTION
Sozial-, Konsum- und Kunstkritisches, sowie Philosophisches sind die Grundelemente meiner künstlerischen Arbeit.
Einem Werk Sinn und Inhalt zu geben, um damit zum Nachdenken, Philosophieren und Diskutieren anzuregen, stellt die größte Herausforderung an mich.
SOZIAL- UND KONSUMKRITISCHES:
Seit langer Zeit beschäftige ich mich mit diesen Themen, die zu einem wichtigen und unverzichtbaren Teil meiner künstlerischen Arbeit geworden
sind.
1999 hatte ich in Zusammenarbeit mit dem Wiener Obdachlosenasyl GRUFT die Ausstellung BILDWELTEN über Wiener Obdachlose in der BG Galerie in Weistrach.
Bei einem gemeinsamen Nightstreetwork in verschiedenen Bezirken von Wien konnte ich die situation und Probleme von und mit Obdachlosen erfahren und in dieser Ausstellung verarbeiten, sowieim nachträglichen Katalog LEBENSGESCHICHTEN anhand der von Obdachlosen geschriebenen Lebensläufen dokumentieren.
Insgesamt 5 Jahre (aufgeteilt auf die Jahre von 1987 . 2007) habe ich in Los Angeles/Bell Gardens verbracht, und kenne diese Stadt in ihrer Großzügigkeit und mit ihren sozialen Problemen relativ gut.
Ich konnte dort von Millionären über den Mittelstand bis hin zu den Homeless alle Gesellschaftsschichten in ihren guten und schlechten Eigenschaften kennen lernen.
Philosophisches:
Stimmt das, was und wie wir etwas sehen oder zu sehen glauben, mit der Realität überein, oder ist dies alles nur Illusion und Wunschdenken?
Konstruiert unser Geist nur unseren Vorstellungen und Wünschen entsprechendes, oder erkennt es die Wirklichkeit als solche.
Dazu müsste zuerst einmal geklärt werden, was Wirklichkeit und Wahrheit ist, und wie man die Antwort - falls es eine gibt - darauf hin überprüfen kann.
Wenn wir schon bei der Betrachtung eines Bildes einer Illusion erliegen (wollen), wie können wir dann die Wirklichkeit, die Wahrheit, die Realität unserer Welt in ihrem ganzen Umfang erkennen und
begreifen können?
Weil wir - leider oft zu unserem Verhängnis - doch nur etwas unserem geistigen Vermögen, Wissensstand, unseren Sinnen entsprechendes sehen und begreifen können, was aber fern jeder Realität sein
kann.
Kunstkritisches: Seit langen Jahren richte ich meine künstlerischen Arbeiten nach genauen Überlegungen und Konzepten aus.
Meistens dauert dabei der Entwicklungs-prozess länger als die Ausführung.
Ereignisse der letzten Jahre haben mich aber zur Überlegung gebracht,
ob diese Arbeitsweise der einzige und richtige Weg
ist.
Besucher in meinem Atelier waren oft begeistert von Bildern, die eigentlich keine waren.
Es waren Arbeitsplatten, auf denen Farbe gemischt, gemalt, geklebt und geschnitten wurde.
Viele dieser Arbeitsplatten sahen aus wie geplante und durchdachte Kompositionen.
Sie waren aber in Wirklichkeit nur Zufallsprodukte, die zugegebenermaßen oft sehr dekorativ aussahen und vielfältige Interpretationsmöglichkeiten zuließen.
Da diese „Zufallsprodukte“, die ich in Zukunft in bewusste Malakte umwandeln möchte, völlig Plan- und Sinnlos sind, sollen es auch die Bildtitel dazu sein: sie sind ebenso
„Sinnlos“.
LANDART ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil meiner künstlerischen Arbeit.
Mein Interesse gilt dabei den minimalistischen und experimentellen Formen der Landart.
Ich möchte die Natur als lebende und sich stets wandelnde Schöpfung zeigen, sie als unsere große Lehrmeisterin „mitarbeiten“ und gestalten lassen, um sie dadurch
auch besser verstehen zu können.
Temporäre Objekte sollen sich im Laufe der Zeit in ihren natürlichen Zustand zurück-verwandeln, um sich damit, ohne menschliche Spuren zu hinterlassen, wieder in die
Umgebung/Natur einfügen zu können.
Ich will die Form den Gedanken unterordnen, zum Mit- und Nachdenken, zum Fragen stellen und Antwort suchen, zum Diskutieren, und - wenn möglich und sinnvoll - auch zur aktiven physischen Mitarbeit auffordern und einladen.