BIOGRAFIE
Geb. 1945 Wolfsbach, NÖ
1963 - 1975 Selbständiger Kaufmann, Malerei
1975 - 1985 Metall-Kunsthandwerk, Malerei, Skulptur
1985 - Malerei, Skulptur, Landart
1987 - 2007 Zeitweiser Aufenthalt in Los Angeles
MUSEUM ANGERLEHNER DENKWELTEN
(alle Fotos ©Museum Angerlehner)
AUSSTELLUNGEN - Auswahl
1972 Beginn der Ausstellungstätigkeit
Einzel
2023-2024 Museum Angerlehner DENKWELTEN
2019 St. Valentin HOMO! SAPIENS? 2
2019 Steyr Schlossgalerie HOMO! SAPIENS?
(mit Hermine Karigl-Wagenhofer)
2015 St. Valentin HALBZEIT
2014 Schloss St. Peter/Au PHILOSOPHISCHES 2
2010 Zkure
Galerie Enns PHILOSOPHISCHES
2004 NÖ Landesbibliothek St. Pölten LEBEN TRAUM ILLUSION
2000 Galerie FORUM Wels KONTRAPUNKT 8 (mit Leopold Kogler)
1999 Blau Gelbe Galerie Weistrach BILDWELTEN
(In Zusammenarbeit mit dem Obdachlosenasyl GRUFT in Wien)
1993 Zkure Galerie Enns
USA:
2003 Santa Monica, Ca. White Gallery
1991 Los Angeles Boyd"Sherrel Gallery
1989 New York Ariel Gallery
Beteiligung2023 Schloss St. Peter/Au HIMMEL LUFT WASSER
2023 NÖ Doku Mod. Kunst NATUR
2022 Schloss St. Peter/Au IDENTITÄTEN
2022 Schloss St. Peter/Au SONNEMONDSTERNE
2019 Schloss St. Peter/Au FASZINATION : FRIEDE
2018 Schloss St. Peter/Au LASST BLUMEN SPRECHEN
2018 Kunst:Raum St. Pölten QUADRAT
2017 Schloss St. Peter/Au DEM HIMMEL NÄHER
2016 Schloss St. Peter/Au BLÜTEZEIT
2016 Linz AG FÜNF.KOM.PO.NEN.TEN
2015 Schloss St. Peter/Au ÜBER WASSER
2015 Schloss St. Peter/Au GROSSE GEFÜHLE
2014 Schloss Pöggstall ZEIT:SPRUNG
2014 Blau Gelbe Galerie Weistrach DER WALD RUFT
2012 Blau Gelbe Galerie Weistrach PANORAMA
2006 Rathausgalerie Waidhofen RAUM FREI
2004 Kunstraum Gallspach VERSTRICKUNGEN
2003 Museum St. Valentin KUNST IM MUSEUM
2003 Rudi Hörschläger, Wallsee GRENZÜBERSCHREITUNG
2002 Stadtgemeinde Amstetten MANN/FRAU SUBJEKT/OBJEKT
2002 Blau Gelbe Galerie Weistrach CHECK IN
2002 Schloss St. Peter/Au MYTHOS MENSCH
2001 Schloss St. Peter/Au MENSCH-NATUR
2001 SBAV Verona LA MAGIA DELL'UOMO
2000 Rathausgalerie Waidhofen WASSER-FLUSS-LANDSCHAFT
1999 Schloss St. Peter BLUMEN BLÜTEN VEGETATION
1999 Schloss Ulmerfeld PAARLAUF
1999 Nö Dok. Mod. Kunst St. Pölten GARTEN DER BLUMEN
1997 AKNÖ Amstetten WORKS
1995 Schloss Ulmerfeld LAND AUF
1993 St. Valentin SKULPTURENPARK
1992 Pelhrimov, Tschechien
1991 Galerie M. Linz KUNST UND TECHNIK Flughafen Linz/Hörsching
2015 St. Valentin MAHNMAL
2011 Kunstmesse Innsbruck
2009 Limburg, Geladener Wettbewerb LIMBURG-LANDART 2010
2008 St. Pantaleon/Erla WASSERPARK
2004 St. Pölten, Radio und TV Bericht über die Ausstellung LEBEN TRAUM ILLUSION
2002 Entwurf und Anfertigung der HOLOCAUSTMEDAILLE
2000 Katalog der Ausstellung LEBENSGESCHICHTEN
Symposien:
2021 AADD Ybbs
2020 Cselley Mühle Oslip
2014 Hluboka, Tschechien GENIUS LOCI
2008 AADD Pöchlarn
2003 Hörschläger Rudi GRENZÜBERSCHREITUNG
Mitglied des Kunstvereines Amstetten
Ankäufe:
NÖ Landesregierung ARTOTHEK NÖ Krems
Sammlung Christoph Henöckl
OBEN
PRESSE
HOMO! SAPIENS? DDr. Leopold Kogler
NÖ Nachrichten 16. 4. 2019
Inspirierende Kunstschau.
Ausstellung: Der St. Valentiner Künstler Manfred Brandstätter zeigt in der Schlossgalerie Steyr mit Malerei und Konzeptkunst einen spannungsvollen Einblick in sein vielseitiges Schaffen.
Die Ausstellung „Homo! Sapiens?“ in der Schlossgalerie in Steyr ist eine überregional verankerte, qualitativ hochstehende Kunstschau, die einen inspirierenden
Einblick und einen partiellen Überblick in das gegenwärtige Schaffen des St. Valentiner Künstlers Manfred Brandstätter im Bereich Malerei und Konzeptkunst gibt.
Inspiriert vom gesellschaftlichen Wandel, der unvorhergesehenen Veränderungen mit sich bringt, erarbeitet Brandstätter aufwendige Installationen und Objekte.
Seine Objekte, Installationen und Interventionen sollen den Betrachter anregen und ihn wachrütteln. Seine Arbeiten sollen einen aber auch dazu
bringen, über die Rolle der Kunst heute nachzudenken.
„Kunst sollte uns innere Zeit geben, unsere Umwelt besser wahrzunehmen, mehr zu reflektieren“, sagte der Künstler bei der Ausstellungseröffnung. „Der Mensch ist so entfremdet, dass er die Essenz der Dinge nicht mehr erkennen kann. So machen einzelne Objekte zutiefst betroffen“. Seine malerischen Werke, sowohl die figurativen wie auch die expressiven, verströmen eine gedimmte Atmosphäre. Es dominieren gedeckte graue und schwarze Töne, nur hier und dort wagt sich ein knalliges Blau oder ein poppiges Magenta hervor. Oft deutet Brandstätter eine spürbar prekäre Lebenswelt an, inklusive Vogelsterben und verschmutzten Stränden oder Etikettenschwindel bei Lebensmitteln. Seine Themen in der Malerei sind ebenfalls kritisch und machen seine Kunst sehr zeitgenössisch.
Kritische Bilderwelten
Von Leopold Kogler
Ausstellung I Manfred Brandstätter zeigt unter dem Titel „Homo! Sapiens?“ seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorgängen.
St. Valentin I Vor rund zehn Jahren startete für Manfred Brandstätter eine fruchtbare Schaffensphase mit Werken, die die alltägliche Misere der Konsumgesellschaft reflektieren. Bilder wie „Landraub“ oder „Der Weg wohin“ zählen zu den eindrucksvollsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Konsumgesellschaft und ihren Folgen.
Vergleichbar Aufrüttelndes findet man auch in seinen Installationen. Nicht zynisch, doch kritisch und schonungslos durchleuchtet er ökonomische und soziale Prozesse.
Ausstellung zeit:sprung Schloss Pöggstall 2014
Mag. Hartwig Knack
Wirklichkeit künstlerisch zu interpretieren und somit auch die menschliche Perzeption kritisch zu hinterfragen sind Manfred Brandstätter große Anliegen. So entstehen Bilder, Grafiken, plastische Objekte und Installationen, die - im figurativen wie auch abstrakten Stil ausgeführt - inhaltlich eine Einheit bilden und sich immer auch mit Fragen der Zwei- und Dreidimensionalität beschäftigen.
Brandstätters Arbeiten faszinieren durch ihre erzählerische und beschreibende Kraft und drängen fortwährend zu Diskurs und Dialog.
Der Künstler hat sich in seinen ausgestellten Arbeiten dezidiert mit dem Begriff der Zeit auseinandergesetzt. Einige Werke sind auch im Hinblick auf
diese Ausstellung entstanden.
Was ist Zeit, wann hat Zeit begonnen? Wie schaut es mit einem Anfang oder einem möglichen Ende aus? Gibt es so etwas wie Ewigkeit? Können wir den Realzustand unserer Welt überhaupt erkennen oder begreifen?
Brandstätters Interesse gilt auch der Landart. Hier ist ihm wichtig, dass im Laufe der Zeit sich die Natur ihre Plätze zurückerobert.
Das heißt: Kunst in der Natur aus natürlichen Materialien, die in zeitlichen Zyklen der Natur eingebunden sind, sich zu einem gewissen Zeitpunkt wieder zurück in die Natur einfügen.
Die kleine Installation aus Steinen ist dem Thema Urknall gewidmet. Ein Begriff aus der Kosmologie, der den Beginn des Universums markiert. Eine starke zeitliche Komponente künstlerisch vorgestellt, die natürlich die Frage nach der Zeit vor dem Urknall aufwirft. Noch einen Sprung weiter zurück...
Grundsätzlich möchte Manfred Brandstätter mit seiner Kunst Fragen aufwerfen, die nicht notwendigerweise Antworten erfordern. Er möchte Diskussionen anregen und nicht Erklärendes von sich geben. Warum nicht auch Dinge im Bereich des Geheimnisses belassen? Die Naturwissenschaft versucht immer, alles zu erklären und Verborgenes zu lüften. So werden viele Dinge und Phänomene ihres Gehaltes, ihre Magie beraubt. Hätte Muybridge nicht versucht, den zeitlichen Bewegungsablauf eines galoppierenden Pferdes zu entschlüsseln, würden wir heute noch nicht wissen, dass ein Pferd im vollen Galopp tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit allen Hufen die Erde verlässt.
BILDER DIE WACHRÜTTELN. Dr. Leopold Kogler
Weistrach (kog) Okt. 1999
Die Viertelsgalerie im Kulturhof Weistrach zeigt tief beeindruckende Arbeiten von Manfred Brandstätter.
Mit einem "sozialen Nervenkitzel" startet im Kulturhof in Weistrach die neue Ausstellungssaison.
Da ist ein mit vergilbten Zeitungsseiten tapezierter, verdunkelter Raum. Vom Boden bis zur Decke also altes Zeitungspapier. Ein mattes Licht lässt einen gemalten Obdachlosen in der Mitte des Raumes erkennen.
Betroffenheit wird ausgelöst. Genau das will der St. Valentiner Maler Manfred Brandstätter mit seinem "Warteraum für bereits abgefahrene Züge" hervorrufen.
Mit seinen neuesten Arbeiten möchte der Künstler auf das Schicksal der Obdachlosen aufmerksam machen.
Dies gelingt ihm bestens. Schon bei der Eröffnung erntete er viel Anerkennung. Das Aufgreifen der sozialen Randgruppen ist in der zeitgenössischen Kunst ei wichtiger Faktor. Auch seine anderen Bilder heben sich bewusst gegen den Glamour bunter Dekorationsbilder ab. In düsteren Illusionsräumen präsentiert Brandstätter die Einsamkeit nicht beachteter Menschen. Der Blick des Betrachters wird eingefangen. Man erfährt das beinharte Schicksal. Diese Art, den Betrachter gefangen zu nehmen, ist typisch für die neuesten Arbeiten.
Manfred Brandstätter ist nicht der typ eines Künstlers, der bloß Albträume erzeugen möchte. Er liebt eher das Augenzwinkern. Mit Gefühl, nicht mit theoretischem
Mummenschanz, gaukelt er, sondern er hat den Besucher im Visier und macht ihn auf alltägliche Probleme im Leben - und in der Kunst - aufmerksam.
Die aufgehängten Biografien - von den Obdachlosen selbst verfasst - machen obendrein ganz ordentlich betroffen.
Mit dieser Ausstellung ist dem Künstler Brandstätter ein außerordentlicher Wachrüttler gelungen.